„Mit der Mannschaftsstärke, dem Ausbildungsstand und dem Platzangebot sind wir derzeit gut aufgestellt“ – so  informierte Kommandant Andreas Heibl bei der Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins in Neubeuern und er fügte hinzu: „Es gilt aber den Blick in die Zukunft zu wenden,  Zwei Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen, bedürfen in absehbarer Zukunft einer Erneuerung. Der langfristige Finanzplan der Gemeinde sieht dies bereits vor. Der Innenbereich des Feuerwehrgerätehauses ist ausgefüllt, ein möglicher Erweiterungsanbau ist in den Gedankenspielen im Kopf. Wir fühlen uns gut eingebunden“.

Mehr als 80 Gemeindebürger und Wehrmänner beteiligten sich an der Versammlung. Leider waren die gewählten gemeindlichen Vertreter, obwohl das Feuerwehrwesen eine Pflichtaufgabe ist, in der Minderheit. In Abrissen erläuterte Heibl  die 49 Einsätze, wobei über 1.800 Stunden geleistet wurden. 13 Brandeinsätze, 22 technische Hilfeleistungen, Sicherheitswachen, acht Personenrettungen wurden von den 5 weiblichen und 59 männlichen Aktiven bewältigt. Besonders aufwendig war dabei die Suche nach einer vermissten Person im Bereich des Badesees mit Unterstützung technischer Spezialkräfte, die in den Nachtstunden abgebrochen wurde und am Folgetag  weiter ging. Fazit: die Meldung, welche einging wurde sehr ernst genommen, Personensuche und Rettungen sind immer auch sehr emotional, so der Kommandant. Alles löste sich in Wohlgefallen auf. Ein Badegast hat am Vortag das Gelände verlassen, ohne die abgelegten Kleidungsgegenstände mitzunehmen.

Weniger erfreulich war es, so Heibl, als auf der Staatstraße  2329 von Rohrdorf über Neubeuern nach Nußdorf in Folge zweier schwerer Unfälle Umleitungen eingerichtet werden mussten, als Kommentare zu hören waren, wie,“ Muss man zur Hauptverkehrszeit Übungen machen“. Dieses zeigt oft die ganze Bandbreite unserer Einsätze, welche auch oft unbeobachtet verlaufen, wie bereits zweimal im laufenden Jahr. Nach Rückkunft von einem nächtlichen Einsatz in Flintsbach wurde man noch in gleicher Nacht zu einem Großeinsatz nach Rohrdorf gerufen. Gefordert war die Wehr bei der Hilfsaktion für die Ukraine, auch bei der Betreuung während der Unterbringung in der Beurer-Halle.

Zu den Einsätzen kamen noch 71 Schulungs- und Übungseinheiten, die Atemschutzausbildung (derzeit sind 25 Aktive damit vertraut), Geräteträgerausbildung, Unterweisungen an technischen Gegebenheiten wie Kettensägen  sowie persönliche Ausbildungen. So konnten Thomas Pichler und Matthias Pollak die Gruppenführer-Ausbildung abschließen und Marinus Artmann konnte den Zugführer-Lehrgang erfolgreich beenden. Dank für die gute Zusammenarbeit galt Thomas Weyerer von der Schoßfeuerwehr, die  Bestandteil der örtliche Wehr ist. Im vergangenen Jahr, mit einem weiteren, aus Spenden erworbenen Fahrzeug, leistet Sie bei Meldungen im Schloß-Bereich, oftmals auch Fehlmeldungen durch die Brandschutzmelder, wertvolle Hilfe. So waren sie auch Besucher der Jahreshauptversammlung. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurden Notfallszenarien besprochen, welche auch digital einsehbar sind. Für heuer, so Heibl  weiter, ist die Umstellung auf die digitale Alamierung vorgesehen, ferner die Einrichtung einer neuen Sirene mit neuen Standorten. Das Gerät ist vielseitig ausgelegt, auch für Katastrophenfälle. Eindringlich verwies Heibl auf das neue Portal zu den Daxenfeuer. Eine bessere Verständigung und Meldung ist von großer ilfeHilfe Hilfe – so der Fachmann. Acht Jugendliche konnten in die Gruppe der Aktiven übernommen werden. Mit einem Schnuppertag will man in der breiteren Öffentlichkeit für den Feuerwehrnachwuchs werben, informierte Jugendvertreter Martin Artmann. Derzeit läuft die Ausbildung einer Jugendgruppe. Der Aktivenausflug führte nach Kiefersfelden zur Wasserskianlage, was ein Geschenk der Gemeinde war. Vorstand Anton Schneebichler übermittelte den Dank an Bürgermeister Christoph Schneider. Dies, so der Gemeindechef, sollte unser aller Beitrag sein für das geleistete Ehrenamt der Wehrmänner. Auch kann man es als kleine Entschädigung sehen, für den Ausfall der 150 Jahrfeier des Vereins  wegen Corona. Schneider weiter, “auch wenn es ein normales Jahr war“ wurde die Feuerwehr vielfältig wahrgenommen. Wir dürfen uns gut aufgehoben fühlen, so das Fazit des Bürgermeisters. Zusammenarbeit auch über die Vereinsgrenze zeigte sich beim Feuerwehrfest  sowie bei der Errichtung der zusätzlichen Garage. Hannes Strein informierte über alles Geschehen in seinem Rechenschaftsbericht, um nichts in Vergessenheit geraten zu lassen.

Der  Verein gab 15.000.-€ für die neue Garage aus – das informierte Kassier Thomas List. Viele Arbeits- und Sachleistung wurden in Spendenform gegeben, daher der günstige Bau. Trotz eines Minus von rund 11.000.-€ ist die Vereinslage gesichert. Die Richtigkeit des Zahlenwerkes bestätigte Revisor Peter Schaber, die Entlastung war einstimmig. Anton Schneebichler zog eine positive Bilanz für den Verein sowie die aktiven Wehrmänner. „Wir gehören zusammen“ –  meinte er. Dies seit mehr als 150 Jahren. Das mit den Veteranen und dem Sportverein geplante Fest, welches auch den Zusammenhalt wider geben sollte, musste ausfallen. Zum 155. Jahrtag wollen wir dies in kleiner Form nachholen mit einem Festtag am Marktplatz, so Schneebichler. Kreisbrandmeister Franz Aichinger verwies auf die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen und mit dem Kreisverband. Die zentrale Anschaffung gesonderter Einsatzfahrzeuge wurde festgelegt. An Martin Knoll wurde durch Martin Gruber, mitverantwortlich für die Arbeit im Kreisverband, für 40 Jahre aktiver Feuerwehrdienst, eine hochverdiente Ehrung übergeben. Das fachlich-technische Wissen des aktiven Feuerwehrler, aber auch seine bescheidene Zurückhaltung, prägen seine Mitarbeit. Den Glückwünschen schlossen sich    Bürgermeister, Vorstand und Kommandant mit einem Geschenk an. Herzlicher Applaus der Versammlungsteilnehmer galt den Fahnenträgern Wolfgang Scherer und Franz Bichler, sowie Kommandantenstellvertreter Hermann Kruckenhauser, Andreas Gar, Thomas Weherer. Für 25 Jährige Mitgliedschaft wurden 13 Personen ausgezeichnet, darunter Maria Kindsmüller, die als erste Frau (1996) dem Verein beitreten konnte, was bis dahin ausgeschlossen war. Für  40 Jahre wurden acht Mitglieder geehrt, Sepp Feuerer, Franz Holzner, Andreas Perret, Franz Thanner und Hans-Jürgen Tremmel waren von den 15 geehrten für 50 jährige Treue anwesend, sie erhielten die Ehrennadel.

Bericht und Bilder: Thomas Schwitteck